Hasskommentare in Zeiten der Klimakrise

Hass zu erfahren kann wehtun und ganz schön prägend sein, wenn man es zu sehr an sich heranlässt. Die Erde wird zerstört und wir wollen nicht verstehen, dass die Klimakrise immer weiter eskaliert und schon jetzt Millionen Menschen sterben. Wir hassen die Überbringer der schlechten Nachrichten und verfassen Hasskommentare.

Doch so müsste es eigentlich nicht sein, denn im Juni 2017 wurde vom Bundestag das sogenannte Netzdurchgangsgesetz verabschiedet, das Betreiber von Internet-Plattformen verpflichtet, strafbare Inhalte zu löschen, sofern sie gemeldet werden. Es klingt hervorragend, hat aber den faden Beigeschmack, dass heftigste Beleidigungen, Gewalt- und Morddrohungen nicht gelöscht werden.

Wir von der Letzten Generation erfahren unglaublich viel Hass und haben die Erfahrung gemacht, dass es Kommentator:innen selten gelingt, sich sachlich und gewaltfrei auszudrücken. Sie sind häufig nicht in der Lage, mit uns konstruktiv zu kommunizieren. Meist wird auf Vorurteilen und Klischees behaart, vom eigentlichen Thema abgelenkt oder gar der moralische Zeigefinger erhoben.

Meine Mitstreiterin Vera Papadopoulos vermutet: „Meiner Vermutung nach stören wir die Illusion dieser Menschen, dass alles so bleiben kann, wie es ist. Ein „Raus aus der Komfortzone“ wirkt bedrohlich und macht Angst. Die Tatsache, dass unser Leben und unsere Lebensgrundladen ernsthaft in Gefahr sind, wird ignoriert, geleugnet und verdrängt.”

Und auch ich habe die Vermutung, dass diese These der Wirklichkeit entspricht und möchte einige der übergriffigen Kommentare in diesem Blogbeitrag vorzeigen.