Brief an Nancy Faeser

Sehr geehrte Frau Faeser,

bezugnehmend auf die Forderung nach härteren Strafen für Klimaaktivisten möchte ich Ihnen heute schreiben.

Ich heiße Fabian, bin 26 Jahre alt und habe einen zweijährigen Sohn, der sich gerne in der Natur aufhält. Es erfüllt mich mit großer Freude, dass er meine Faszination teilt und sich schon jetzt zu einem naturverbundenen und umweltbewussten Menschen entwickelt.

Doch leider ist dieser Umweltgedanke nicht ausreichend, um unsere Kinder vor der Klimakatastrophe zu bewahren. Wir benötigen ernsthaften Klimaschutz und Politiker:innen, die Ihrer Verantwortung gerecht werden. Um genau das einzufordern, saß ich am Mittwoch auf dem Flughafen Köln/Bonn. Ich finde es erschreckend, dass ich erst den Flugverkehr unterbrechen muss, um von Ihnen eine Reaktion zu bekommen. „Normale“ Klimastreiks sind mittlerweile nur noch für eine Randnotiz in der Lokalzeitung gut, bewirken aber nahezu nichts, was wirklich traurig ist!

Doch zurück zum Ausgangsthema: 

Wäre es für Sie nicht deutlich einfacher, unseren Protest mit echten Klimaschutzmaßnahmen zu unterbinden, anstatt uns mit langjährigen Schadensersatzforderungen oder Strafen einschüchtern zu müssen? Mich jedenfalls wird auch eine Haftstrafe nicht davon abhalten, für mehr Klimaschutz auf die Straße zu gehen und zur Not auch wieder den Flugverkehr zu unterbrechen!

Gerne können wir ein persönliches Gespräch führen!

Mit freundlichen Grüßen

Fabian Beese

P.S.: Bitte stellen Sie sich einfach mal vor, wie die Welt in 50 Jahren aussehen wird, wenn wir so weiter machen wie bisher! Können Sie nun verstehen, dass mich dieses Szenario in Angst und Schrecken versetzt, insbesondere, wenn ich mir vorstelle, dass mein Sohn dann gerade mal seinen 52 Geburtstag feiern wird?